Andreas F. Raseghi: Komponist, Klangforscher, Visionär

Ein Musiker und Wissenschaftler zwischen Welten

Andreas F. Raseghi war vieles: Komponist, Forscher, Gelehrter, Denker und Freigeist. Sein Schaffen erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte, durchlief verschiedene musikalische Epochen und technische Entwicklungsperioden und berührte die unterschiedlichsten Disziplinen – von Neuer Musik über Jazz bis hin zur elektronischen Klangforschung, Mathematik, Robotik, Elektronik und IT, Sprache und Ethik. Diese Webseite ist eine Hommage an den Menschen und Künstler Andreas F. Raseghi. Sie dokumentiert sein Lebenswerk, seine Kompositionen, seine Forschungen und sein Wirken als kreativer Grenzgänger zwischen Musik, Wissenschaft und Kultur.

Hier finden Sie:

  • Seine Biografie und den künstlerischen Werdegang
  • Ein Archiv seiner Kompositionen, Aufnahmen und Schriften
  • Einblicke in seine Forschungen zu Akustik, Elektronik und Mathematik
  • Geschichten über die legendäre „Galactic Lounge“, seine Jazz- und Clubmusik-Ära
  • Informationen zu Veranstaltungen und dem Förderfonds, der sein Wirken weiterträgt

 

Diese Seite ist mehr als ein Archiv – sie lädt ein, die Welt von Andreas F. Raseghi zu entdecken.

Die Reise eines Klangkünstlers

Kindheit und musikalische Anfänge

Geboren 1964 in Karlsruhe, verbrachte Andreas F. Raseghi seine prägenden Jahre in Teheran, der Heimatstadt seines Vaters. Dort erhielt er ersten Klavierunterricht bei Arusyak Haghnazarian, einer Lehrerin, die nach der strengen russischen Schule ausbildete. Bereits als Jugendlicher begann er mit eigenen Kompositionen – Musik war von Anfang an sein Leben.

1979, am Tag der Flucht des Schahs, musste auch Raseghis Familie aus dem Iran fliehen. Zurück in Karlsruhe wurde seine außergewöhnliche musikalische Begabung erkannt: Bereits mit fünfzehn Jahren begann er ein Studium als Vorschüler bei Eugen Werner Velte an der Musikhochschule Karlsruhe.

Studium & Neue Musik

Nach dem Abitur setzte Raseghi seine Ausbildung in der Kompositionsklasse von Wolfgang Rihm fort und vertiefte sich in die Neue Musik. Er stand im Austausch mit Größen wie Morton Feldman, Luigi Nono und Helmut Lachenmann und wurde Teil der Gruppe „Kreative Musik für experimentelle Improvisation“. Neben der Musik begann er ein Studium der Mathematik – eine Disziplin, die seine analytische Denkweise und sein kompositorisches Schaffen nachhaltig beeinflusste.

Zwischen Jazz und Wissenschaft

Ab 1992 wandte sich Raseghi vom etablierten Betrieb der Neuen Musik ab. Er entdeckte den Jazz für sich und komponierte zahlreiche Werke, die bis heute nur teilweise veröffentlicht sind. Gleichzeitig forschte er intensiv in den Bereichen Akustik, digitale Signalverarbeitung (DSP) und Computerarchitektur. Seine Entdeckung der „Zeittöne“ und der „Kerntöne“ in der Akustik ist ein Meilenstein seines wissenschaftlichen Schaffens.

„Galactic Lounge“ – Der Club als Klanglabor

Seine Liebe zur improvisierten Musik und zur Clubkultur führte ihn zu einem neuen Projekt: „Candy’s Galactic Lounge“, eine Veranstaltungsreihe, in der Jazz, Funk, elektronische Musik und Avantgarde-Klänge miteinander verschmolzen. Unter dem Künstlernamen „Le Candy“ wurde Raseghi zum prägenden Akteur der Karlsruher und Berliner Szene, spielte in Clubs und kreierte Klanglandschaften, die weit über das Gewöhnliche hinausgingen.

Späte Jahre & Reprise

2002 kehrte Raseghi verstärkt zur computergestützten Musik zurück, schuf neue Kompositionen, Remastering-Projekte und Hörspielmusik. Sein letztes Werk war die Wiederaufnahme früherer Kompositionsideen – eine Reprise, die jäh durch seinen unerwarteten Tod im Mai 2024 unterbrochen wurde.

Doch sein Werk bleibt. Seine Musik, seine Ideen, seine Entdeckungen – all das lebt hier weiter.

Entdecken Sie sein Werk